Wie man den Bienen helfen kann: Zehn Tipps

Von Redaktion · · 2009/11

1. Hände weg von Agrochemikalien
Moderne Insektizide sind hochwirksam, für Bienen tödlich und persistieren zudem in der Umwelt. Die wichtigste einzelne Maßnahme zugunsten der Bienen ist wahrscheinlich, keine mehr zu verwenden. Überzeugen Sie auch Ihre Freunde und Nachbarn, sich aus der Abhängigkeit von Chemikalien zu befreien. In einigen Ländern sind Pestizide bereits verboten oder nur eingeschränkt zugelassen. Es gibt bessere Methoden – etwa biologische Schädlingsbekämpfung.

2. Flächen verwildern lassen
Wenn Sie Platz in Ihrem Garten haben, lassen Sie einen Teil verwildern, um ein Rückzugsgebiet für Bienen, Insekten und kleine Säugetiere zu schaffen. Penibel gepflegte Gärten sind nicht gut für wild lebende Tiere. Besser, wenn es ein paar dicht bewachsene Flecken mit einem Dickicht gibt, wo Bienen, Vögel und andere Tiere ihre Nester bauen können. Damit lockt man Frösche, Kröten, Spinnen, Vögel und Marienkäfer an und wird mit weniger Blattläusen und Nacktschnecken belohnt.

3. Für mehr Vielfalt sorgen
Eine Vielfalt an Blütenpflanzen wird sicherstellen, dass Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber während der gesamten Vegetationszeit Nahrung vorfinden. Viele Zierpflanzen produzieren nur wenige oder überhaupt keine essenziellen Nährstoffe. Mit Pflanzen, die in der Nacht blühen, kann man Fledermäuse und Nachtmotten anziehen. Um die Bienen mit den besten Futterquellen zu versorgen (und der Ausbreitung invasiver Arten vorzubeugen), sollten möglichst viele einheimische Pflanzen gewählt werden.

4. Giftiges Saatgut meiden
Viele Bauern und Bäuerinnen kaufen heute Saatgut, das mit dem Nervengift Clothianidin und anderen Insektiziden beschichtet ist. Dadurch kann die gesamte Pflanze für Bienen und andere Insekten giftig werden. Samen von Gartenpflanzen könnten bald die selben Beschichtungen aufweisen. Prüfen Sie Ihre Samenpackungen sorgfältig. Im Zweifel am besten erst dann kaufen, wenn man sich wirklich kundig gemacht hat.

5. Auf versteckte „Killer“ achten
In Geschäften angebotener Kompost enthält heute ab und zu Imidacloprid, ein starkes Insektizid. Es ist für alle Insekten und Bodenorganismen inklusive Regenwürmer hochgiftig. Pflanzen absorbieren diese Chemikalie. Wenn man diesen Kompost in hängenden Blumenkörben verwendet, kann es Bienen erwischen, die sich dort mit Wasser versorgen wollen.

6. Getränkeservice
Es ist heiß, trocken und Sie haben Durst. Genauso geht es den Bienen. Geben Sie ihnen etwas zu trinken. Sie können Wasser in einem Vogelbad oder in einem flachen Gefäß bereitstellen, mit ein paar Steinchen, damit die Bienen leicht hinein- und herauskrabbeln können. Und keine Sorge, wenn das Wasser nicht mehr klar ist: Bienen und Schmetterlinge lieben es, weil sie mit den Schwebstoffen wichtige Nährstoffe aufsaugen.

7. Garten-Guerilla: Wildblumen säen
Kaufen Sie ein paar Packungen mit Samen einheimischer Wildblumen und suchen Sie in Ihrer Nachbarschaft nach unbebauten, erdigen Flecken. Man braucht nur die Samen in der Erde zu verscharren, den Rest erledigt die Natur. Damit verschönern Sie ihre Umgebung und erhöhen die Zahl einheimischer Pflanzen. Und die Bestäuber werden Ihnen dankbar sein.

8. Den „Einheimischen“ helfen
Anders als Honigbienen leben einheimische Bienenarten in Erdlöchern oder in Bäumen. Die meisten Hummeln bauen Nester in dichten Grasbüscheln. Einige lokale Bienenarten werden aber auch Bienenkästen in Ihrem Garten akzeptieren. Bienen Unterkunft zu bieten sorgt auch für gute Obst- und Gemüseernten. Übrigens: Die solitär lebenden Bienenarten, die diese Nester nutzen, schwärmen nicht aus und stechen auch nicht.

9. Bienenvölker beherbergen
Falls Sie Platz haben, könnten Sie einem Imker/einer Imkerin eine Ecke Ihres Gartens als Standort für einen Bienenstock oder zwei anbieten. Aber vorher sollte Ihnen klar sein, dass die ImkerInnen auch regelmäßigen Zugang zu den Bienenstöcken brauchen.

10. Honig aus der Region kaufen
Die „100-Meilen-Diät“, d. h. nichts zu essen, was von weiter weg kommt, ist nicht bloß eine Modeerscheinung. Dahinter steht auch die Erkenntnis, dass eine High-Tech-Landwirtschaft schlecht für die Umwelt und die Gesundheit ist. Also kaufen Sie Honig von lokalen ImkerInnen, am besten von solchen, die ohne Chemie auskommen und natürlichen, nicht pasteurisierten Honig erzeugen. Sie werden nie wieder Supermarkthonig kaufen.

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